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Produkte der Bioökonomie

Die Bioökonomie hat zum Ziel, die Rohstoffbasis der Wirtschaft hin zu einer vermehrten Nutzung von biogenen Rohstoffen zu verändern oder vermehrt bioinspirierte Prozesse einzusetzen sowie Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit stärker zur Geltung zu bringen. Damit schafft die Bioökonomie neue Möglichkeiten für Dienstleistungen, Technologien und Produkte. Bioökonomie-Produkte gibt es bereits, insbesondere bei Chemikalien und Materialien.

Nach dem Europäischen Komitee für Normung (CEN) ist ein biobasiertes Produkt definiert als ein „Produkt, das ganz oder teilweise aus Biomasse gewonnen ist. Das biobasierte Produkt wird normalerweise durch den biobasierten Kohlenstoffanteil oder den biobasierten Anteil charakterisiert. Das Produkt kann ein Zwischenprodukt, materielles, halbfertiges oder endgültiges Produkt sein“ (EN 16575:2014 „Bio-based products – Vocabulary“).

Biobasierte Wertschöpfung bedeutet insbesondere, Produkte zu entwickeln, die am Markt bestehen können und den Forderungen der Bioökonomie an Nachhaltigkeit entsprechen. Dieser Spagat ist nicht einfach, da biobasierte Produkte im Regelfall einen Preisnachteil gegenüber fossilbasierten Produkten haben. Denn bei fossilbasierten Produkten sind die Folgeschäden an Ökosystemen nicht eingepreist. Des Weiteren sind die fossilbasierten Produktionsprozesse seit vielen Jahrzehnten etabliert und daher eng aufeinander abgestimmt.

Dennoch gibt es bereits bioökonomische Produkte, mit denen Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich sind. Biobasierte Produkte haben das Potenzial fossile Produkte zu ersetzen, zu verbessern oder mit ganz neuen Eigenschaften neue Lösungen hervorzubringen. Dies wird ermöglicht durch das Zusammenspiel von technologischen Innovationen sowie ökologischen und ökonomischen Vorteilen. Dabei zählt nicht nur die Rohstoffbasis, sondern auch die Innovationsbereitschaft in Bezug auf Nutzung und Entwicklung biobasierter Technologien.

Durch die Vielfältigkeit der Bioökonomie sind biobasierte Produkte nicht auf einen Wirtschaftszweig beschränkt. Vielmehr bietet sich ein breites Spektrum von Anwendungen und Absatzmärkten. Konkrete Beispiele für biobasierte Produkte sind in der Grafik dargestellt. Die Wertschöpfung mit diesen und weiteren Produkten zu steigern, dabei aber die Nachhaltigkeit immer im Blick zu behalten, steht im Fokus einer biobasierten Wirtschaft.

Zu sehen ist eine Darstellung mit einem Balken, einem Kreis, erneut einem Balken und einer anschließenden Auflistung von Wörtern. Die Balken und Kreise sind untereinander angeordnet und enthalten Wörter.
Grafische Darstellung biobasierter Produktbeispiele. Die Darstellung beinhaltet Rohstoffquellen, die daraus gewonnenen Rohstoffe zur Produktion biobasierter Produkte, biobasierte Zwischen- und Endprodukte sowie Anwendungsgebiete biobasierter Produkte. © BIOPRO Baden-Württemberg GmbH

Produktbeispiele der Bioökonomie

  • Abfallrecycling in der Gesundheitsbranche - 30.01.2024

    Qualität und Sicherheit der medizinischen Versorgung stehen in der Gesundheitsbranche an erster Stelle. Dies geht allerdings häufig zu Lasten des Klimaschutzes, da nicht nur der Energie- und Rohstoffverbrauch sehr hoch ist, sondern aufgrund der vielen Einmalprodukte auch das Abfallaufkommen. Zur Reduktion des Abfalls und des CO2-Fußabdrucks ist neben einer Verbesserung der Recycling-Strategien deshalb vor allem auch nachhaltiges Produkt-Design…

  • Mikroorganismen bauen biobasierte Rasenfüllung ab - 17.10.2023

    In Deutschland gibt es Tausende von Kunstrasenplätzen. Sie sind zwar äußerst praktisch, aber oft überhaupt nicht umweltfreundlich. Denn jedes Mal, wenn es regnet oder der Platz bespielt wird, können Kunststoffteilchen aus Gummigranulat in die Umgebung gelangen und bleiben auch dort. Forschende der Uni Stuttgart und von TECNARO entwickeln nun einen spieltauglichen Kunstrasen, dessen Füllung biologisch abgebaut wird, sobald sie den Platz verlässt.

  • Abfallvermeidung bei Fertiggerichten - 05.10.2023

    Viele Fertiggerichte wie beispielsweise Ramen-Suppen besitzen nicht nur eine äußere schützende Verpackung, sondern einzelne Bestandteile sind zusätzlich in kleinen Plastiktütchen abgefüllt. Zur Vermeidung dieses umweltschädlichen Mülls entwickelten fünf Studentinnen der Universität Hohenheim eine nachhaltige Folie auf Basis von Eierschalen und Pflanzenproteinen, die sich in heißem Wasser auflöst und mitverzehrt werden kann.

Seiten-Adresse: https://www.biooekonomie-bw.de/bw/definition/produkte-der-biooekonomie