ACHEMA 2015
BIOPRO präsentiert biobasierte Wertschöpfungsnetze
Die drei Partner BIOPRO Baden-Württemberg, die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung, vertreten durch den Projektträger Jülich, zeigten vom 15. bis 19. Juni auf der ACHEMA 2015, wie biobasierte Wertschöpfungsketten über Zwischenprodukte zu komplexen Wertschöpfungsnetzen verknüpft werden können.
Die in das BiobasedWorld-Konzept der ACHEMA integrierte Ausstellung veranschaulichte auf 160 Quadratmetern anhand zahlreicher Exponate und Alltagsprodukte, wo im täglichen Leben Bioökonomie bereits Einzug gehalten hat oder bald Einzug halten wird.
Wichtige Zwischenprodukte
Fünf Wertschöpfungsketten hatten die Initiatoren des Standes ausgewählt: Biogasmobilität, Milchsäure als neuer Werkstoff für den 3D-Druck, biobasierte Harze aus Rapsöl, Ligninfasern sowie Werkstoffe aus Lignin. „In all diesen Wertschöpfungsketten gibt es Zwischenprodukte. Diese sind mindestens so wichtig wie das jeweilige Endprodukt, denn die Zwischenprodukte bilden Knotenpunkte zu anderen Wertschöpfungsketten. Somit entstehen komplexe biobasierte Wertschöpfungsnetze", erklärte Prof. Dr. Ralf Kindervater, Geschäftsführer der BIOPRO Baden-Württemberg, die das Standkonzept maßgeblich entwickelt hat.
Stimmiges Gesamtbild der Bioökonomie
Dr. Gabriele Peterek von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe betonte die erfolgreiche Zusammenarbeit der Partner: „Da wir uns getraut haben, über alle drei Partner hinweg eine gemeinsame Konzeption umzusetzen und unsere einzelnen Projekte als vernetzte Wertschöpfungsketten auszustellen, ist für die Messebesucher ein stimmiges Gesamtbild der Bioökonomie in Deutschland entstanden. Somit hat der Gemeinschaftsstand auch in der Ansprache der Messebesucher gut funktioniert, egal ob es Studentengruppen waren oder die vielen Fachbesucher, die sich aus erster Hand über aktuelle Entwicklungen informieren wollten."
Ministerialdirektor zu Besuch
Guido Rebstock, Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg besuchte am zweiten Messetag den Gemeinschaftsstand. Rebstock informierte sich nicht nur über die Bioökonomie und die Potenziale einer biobasierten Wirtschaft. Er nutzte den Messebesuch auch dazu, um sich mit Vertretern baden-württembergischer Firmen aus dem Umfeld von Bioökonomie und Biotechnologie zu unterhalten. Es zeigte sich, dass die Bioökonomie sowohl aus Politik als auch der Wirtschaft noch Impulse braucht. Für Unternehmen bedeutet das neue biobasierte Wirtschaftskonzept „Bioökonomie" ebenso Neuland wie für die Politik, die die Rahmenbedingungen gestalten muss. Es scheint, als müssten die beiden Schwerpunkte „Bio" und „Ökonomie" in der Praxis erst noch zusammenfinden. Daraus ergibt sich momentan eine Situation des Abwartens und Abschätzens. Unstrittig ist jedoch, dass die technologischen und wirtschaftlichen Potenziale enorm sind. Für einen Wissenschafts- und Technologiestandort wie Baden-Württemberg, der zudem vom Technologieexport lebt, bietet die Bioökonomie Entwicklungschancen.
Thema gut platziert
Bioökonomie ist noch ein Nischenthema. Auf der ACHEMA als Messe der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie ist dieses Thema jedoch gut platziert. Die über 3.800 Aussteller präsentieren viele Komponenten und Systeme, die für die Prozesse und Verfahren der Bioökonomie in naher Zukunft eingesetzt werden könnten.