Sybille Ebert erhält IHK-Stiftungsprofessur
Die Neuberufung von Professorin Sybille Ebert ist der letzte Baustein zur Vollendung des neuen Studienganges Industrielle Biotechnologie (Energie und Wertstoffe) an der Hochschule Biberach. Ihren Dienstantritt zum 1. Juli 2013 nahmen das Rektorat sowie die IHK Ulm als Stifter der Professur zum Anlass, die Expertin für Prozesstechnik in der Biotechnologie zu begrüßen.
Begrüßten die neu berufene Professorin Dr. Sybille Ebert: Rektor Prof. Thomas Vogel (vorne), Hochschulratsmitglied Prof. Martin Schubert, Kanzler Wolfram Burster (Mitte v.l.), IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle, IHK-Vizepräsident Friedrich Kolesch, Prorektor Prof. Norbert Büchter, Dekan Prof. Jürgen Hannemann (hinten v.l.).
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Bei der Professur handelt es sich um eine Stiftungsprofessur, für deren Finanzierung die Hochschule Biberach 500 000 Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren erhält. Diese finanziellen Mittel kommen zu gleichen Teilen von der IHK Ulm sowie einem privaten Geber aus der Region. Die IHK Ulm hatte diese Stiftungsprofessur initiiert, um Wissenschaft und Wirtschaft stärker zu vernetzen, so Friedrich Kolesch, Vizepräsident der IHK Ulm. Die Industrie- und Handelskammer sei von dem Potenzial der Biotechnologie überzeugt, und „gerade die Hochschulen im Osten Baden-Württembergs bedürfen einer besonderen Förderung", ergänzte Hauptgeschäftsführer Otto Sälze. Die IHK wolle den Kontakt zu den Stiftungsprofessoren in einem jährlichen Austausch halten, so Sälze, so dass auf lange Zeit eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschulen gesichert sei.
Auch KSK und EnBW sind Stifter
Auch die Kreissparkasse Biberach sowie die EnBW unterstützen den Studiengang Industrielle Biotechnologie im Bereich der Lehre. Insgesamt 1,5 Millionen Euro hat die HBC für Stiftungsprofessuren für eine Laufzeit von fünf bzw. zehn Jahren erhalten.
Prof. Thomas Vogel, Rektor der Hochschule Biberach, dankte den Stiftern für diesen regionalen Schulterschluss, mit dessen Hilfe der Schwerpunkt Biotechnologie an der HBC realisiert werden konnte.
Vogel und seine Rektoratskollegen – Prorektor Norbert Büchter und Kanzler Wolfram Burster – machten deutlich, dass die Rahmenbedingungen für Hochschulen nicht immer einfach seien. Um so mehr sei nicht nur die HBC auf solche Finanzierungsmodelle angewiesen. Erst vor wenigen Wochen hatte die Hochschule das neue Lehr- und Forschungsgebäude Industrielle Biotechnologie eingeweiht – auch das ein Beispiel für eine regionale Unterstützung, „die nicht selbstverständlich sei", so Vogel. Prof. Martin Schubert in seiner Funktion als stellvertretender Hochschulratsvorsitzender, erinnerte an die glücklichen Gesichter der Studierenden am Tag der Einweihung. „Da wusste ich, wir haben alles richtig gemacht", so Schubert.
Industrielle Biotechnologie - sinnvolle Ergänzung der Ingenieurwissenschaften
35 Studierende haben dort ebenso eine neue Heimat – bestens ausgestattete Labor- und Seminarräume – gefunden wie die neu berufene Professorin Dr. Sybille Ebert (* 1970). Die noch junge Naturwissenschaft Biotechnologie stellte sie als Schlüsseltechnologie mit großem Potenzial vor. An der Hochschule Biberach stehe der Studiengang Industrielle Biotechnologie (Energie und Wertstoffe) einerseits für einen neuen Schwerpunkt in Lehre und Forschung und andererseits für die sinnvolle und konsequente Ergänzung der Ingenieurwissenschaften, gerade im Sektor Energie. Mit Spannung erwarte sie die Zusammenarbeit mit Studierenden und Kollegen, so Ebert, die bereits Erfahrungen als Dozentin sammeln konnte.
Ebert selbst studierte Mathematik und Chemie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen; ihre Promotion legte sie an der Universität Stuttgart ab, später war Sybille Ebert bei Boehringer Ingelheim im Bereich „Downstream Development" tätig sowie bei Rentschler Biotechnologie in Laupheim. Zuletzt leitete Sybille Ebert dort die Bioprozesstechnik.
Dr. Jürgen Hannemann, Dekan der Fakultät Biotechnologie, erläuterte, dass die Hochschule Biberach mit den Bachelor- und Master-Studiengängen Pharmazeutische und Industrielle Biotechnologie, dem dazu gehörigen Forschungsinstitut sowie dem gemeinsam mit der Universität Ulm angebotenen Promotionskolleg zu den „stärksten Biotechnologie-Standorten" in Deutschland zähle. Für den konsequenten Ausbau dieses Biberacher Lehr- und Forschungsschwerpunktes schwebt Professor Hannemann ein Technologiezentrum vor – realisiert wiederum im Schulterschluss mit der Region.